Expertentalk: Prof. Dr. Holger Stepan über RSV-Impfung und Schutz von Säuglingen
Shownotes
Wie können Säuglinge und Neugeborene effektiv vor einer RSV-Infektion geschützt werden? –
Im aktuellen Expertentalk spricht Prof. Dr. Holger Stepan, Leiter der Abteilung für Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig, über das respiratorische Synzytialvirus (RSV) und die aktuellen Präventionsmöglichkeiten. Prof. Stepan erläutert die Bedeutung der mütterlichen Immunisierung, den Einsatz monoklonaler Antikörper sowie neue Studiendaten und gibt praxisnahe Empfehlungen für Eltern und Fachkräfte.
Erfahren Sie, welche Schutzstrategien derzeit in Deutschland verfügbar sind – von der Identifikation von Hochrisikogruppen über Unterschiede zwischen passiver und aktiver Immunisierung bis hin zu aktuellen Empfehlungen der Fachgesellschaften und Erstattungsregelungen.
Themen im Überblick:
Warum sind Säuglinge besonders gefährdet durch RSV?
Wer gehört zur Hochrisikogruppe?
Schutzmöglichkeiten in Deutschland: Stand der Wissenschaft
Passive vs. aktive Immunisierung
Impfberatung in der Schwangerschaft: Herausforderungen und Chancen
Empfehlungen der Fachgesellschaften und Erstattung
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00:00:00:
00:00:09: Ganz herzlich willkommen heute zum Gynne Interview.
00:00:12: Heute mit mir im Interview ist Herr Professor Dr.
00:00:15: Holger Steppan.
00:00:17: Er ist Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, ist tätig am Universitätsklinikum in Leipzig und leitet dort die Abteilung für Geburtsmedizin.
00:00:28: Seine Schwerpunkte sind die Prä- und Perinatalmedizin und auch die Infektionsprävention.
00:00:35: bei Mutter und Kind.
00:00:36: Und genau darüber wollen wir heute auch sprechen und zwar konkret über das respiratorische Syncytial Virus, kurz RSV, das ja allen bekannt sein sollte und über die Möglichkeiten, Säuglinge zu schützen.
00:00:51: Herr Prof.
00:00:51: Stepan, ich freue mich, dass wir uns heute austauschen und danke Ihnen für Ihre Zeit.
00:00:56: Ich freue mich auch.
00:00:57: Danke schön.
00:00:58: Sehr gut.
00:00:59: Dann würde ich sagen, starten wir direkt mit einer relativ Grundsätzliche Frage, würde ich mal sagen, warum sind denn eigentlich Säuglinge so ganz besonders gefährdet durch dieses RS-Virus?
00:01:14: und gibt es innerhalb dieser Altersgruppe noch Kinder, die einfach eine Hochrisikogruppe sind?
00:01:20: Ja, das kann man ganz gut benennen.
00:01:24: Wir wissen ja, dass wir alle mehrfach RSV-Infektionen durchmachen in unserem Leben.
00:01:29: Und in der Regel sind das ja auch mehr oder weniger harmloser Infekte.
00:01:34: die quasi Importboree der allgemeinen Erkältungskrankheiten untergehen.
00:01:40: Es gibt aber zwei Populationen, die besonders gefährdet sind.
00:01:44: Es sind zum Teil alte und abwehrgeschwächte Menschen oder Patienten, über die wir heute nicht reden.
00:01:52: Und es sind natürlich die Neugeborene.
00:01:55: Und das liegt daran, dass das Neugeborene noch nicht mit einer Immunität auf die Welt kommt.
00:02:03: und dann sehr empfänglich wird.
00:02:04: Und die meisten Kinder, die geboren werden, erleben in den ersten zwei Lebensjahren ihre erste RSV-Episode.
00:02:15: Und wir wissen halt, dass es bei Neugeborenen, auch wenn das selten ist, hochgerechnet auf die Vielzahl der Erkrankungen, dass es dann doch zu klinisch schweren Verläufen kommen kann, die dazu führen, dass das Baby in die Klinik muss.
00:02:32: bis hin zu schweren Veränderungen der Lunge mit Intensivstation und Beatmungspflicht.
00:02:42: Natürlich gibt es Neugeborene, die besonders gefährdet sind.
00:02:45: Das sind Frühgeborene oder andere Neugeborene, die, sag ich mal, nicht so robust sind, vielleicht weil sie mit einer angeborenen Fehlbildung auf die Welt gekommen sind, zum Beispiel einem angeborenen Herzfehler, die sind besonders gefährdet.
00:03:00: Aber wenn wir unsere Zahlen angucken, wir blicken jetzt mal auf das erste Lebensjahr.
00:03:05: Und man schaut, welche Kinder mussten denn ins Krankenhaus aufgenommen werden?
00:03:12: Welche Kinder sind auf der Intensivstation gelandet?
00:03:15: Welche Kinder hatten eben einen klinisch schweren Verlauf?
00:03:19: Sind das in der Mehrzahl Neugeborene, die keinen Risikofaktor hatten?
00:03:23: Das sind Kinder, die reif geboren waren, die ... an sich gesund waren, die auch mit einem normalen Geburtsgewicht auf die Welt gekommen sind, eben nicht die Frühchen.
00:03:32: Und trotzdem einen schweren klinischen Verlauf hatten.
00:03:38: Selten, aber im Einzelfall natürlich dann schon mit Konsequenzen.
00:03:42: Und weil es letztendlich, auch wenn das Kind ohne Risikofaktoren und gesund auf die Welt kommt, keine Garantie dafür gibt es nicht eben ... mal so einen schweren Klinischenpflaf nimmt.
00:03:55: Im ersten Lebensjahr empfehlen wir halt eine gewisse Vorsorge zu betreiben, weil es im Prinzip jedes Baby treffen kann.
00:04:05: Ja, also ganz allgemein auch eine Erfahrung, die man einfach dem Neugeborenen und auch den Eltern gerne ersparen möchte, selbst wenn es ein vollkommen gesunder Säugling ist.
00:04:14: Absolut.
00:04:17: Wir reden jetzt immer nur um die schweren Fälle, das Kind muss ins Krankenhaus, das Kind muss auf die Intensivstation, das ist nur die Spitze vom Eisberg.
00:04:25: Aber wir reden auch von vielen erkrankten Kindern, die jetzt nicht in Lebensgefahr sind, aber die eben dann in den Praxen der niedergelassenen Kinderärzte, die Wartezimmer füllen.
00:04:37: Und eben in dieser Saison der Erkältungskrankheiten und auch der RSV-Saison einfach viele, viele Krankheitsfälle.
00:04:45: generieren, die sowohl das Ambulante als auch das stationäre System belasten, die eigentlich vermeidbar sind.
00:04:52: Ja, und das System ist ja sowieso schon sehr belastet.
00:04:57: Ja, was gibt es denn konkret für Möglichkeiten, die jetzt in Deutschland aktuell zugelassen sind, um Säuglinge vor einer Infektion oder vor einem schweren Verlauf beides einfach schützen zu können?
00:05:12: Ja, also wir haben muss man sagen, Gott sei Dank sogar zwei Optionen Vorsorge zu betreiben.
00:05:19: Das eine ist, wir können Kindernachdegeburt mit einem monoklonalen Antikörper behandeln, der einen Infektionsschutz darstellt.
00:05:30: Das machen die Kinderärzte.
00:05:32: Das ist heute auch empfohlen und wird auch umgesetzt.
00:05:38: Wir können es aber noch früher machen und das meint, dass sich das Geburtsmediziner noch besser machen, indem wir schwangerer schon impfen.
00:05:46: Im Zeitfenster, so, der XXV- bis XXV- Schwangerschaftswoher.
00:05:52: Die Impfung selbst bringt sehr wahrscheinlich für die Schwangere nichts, weil die Schwangere hat schon mehrere Evektionen durchgemacht und hat einen Immunschutz.
00:06:02: Aber durch die Impfung, die wir der Schwangeren geben können, wird das Immunsystem der Schwanker, sozusagen nochmal geboost wird.
00:06:11: Die Schwangerer produziert Antikörper, die dann über die Placenda zum Kind gehen, mit dem Effekt, dass das Kind sozusagen mit einem ausreichenden und schützenden Antikörper Spiegel schon geboren wird und von der ersten Minute an einen Infektionsschutz hat.
00:06:30: Dieser Infektionsschutz hält sicherlich... das erste Lebensjahr sehr zuverlässig an, dann wird es etwas weniger.
00:06:39: Und dieser Infektionsschutz ist auch keine hundertprozentige Kachatie für jede Form der RSV-Infektion.
00:06:48: Aber man weiß, dass dieser Impfschutz sehr effektiv ist, eben Krankenhauseinweisungen zu reduzieren und eben die gar wenigen schweren klinischen Verläufe wirklich wirkungsvoller Hundert zu drücken.
00:07:03: Jetzt haben sie schon angefangen, so ein bisschen drauf einzugehen, auf die Unterschiede zwischen diesen beiden Möglichkeiten zu immunisieren.
00:07:12: Das eine Mal erhält der Säugling quasi Antikörper über die Plazenta von der Mutter und hat die dann schon, wenn er geboren wird.
00:07:19: Das andere Mal ist es eine passive Immunisierung, wo der Säugling einfach auch fertige Antikörper per Injektion bekommt.
00:07:30: Was sind denn die wesentlichen Unterschiede?
00:07:33: von den Impfungen selbst, also unabhängig von wer wird geimpft und wann wird geimpft?
00:07:39: Also ich sage mal so, ich will die beiden Ansätze nicht gegeneinander stellen, uns das positiv besetzen.
00:07:47: Wir können sogar wählen, wie wir es machen.
00:07:52: Der Effekt am Ende oder das Ziel von beiden Strategien ist vergleichbar.
00:07:57: Wir wollen die Kinder schützen.
00:08:00: Ich will jetzt nicht sagen, dass es jetzt Geschmacksdauer welchen Weg man geht und man das Kind direkt impft oder sozusagen indirekt über die Mutter.
00:08:07: Das muss jeder für sie selbst entscheiden.
00:08:10: Ich bin jetzt Geburtsmediziner und ich finde es einfach ein cleverer Ansatz, das über die Mutter zu machen, weil es der Mutter quasi nie schadet, wenn man vom Tag Null an den Infektionsschutz hat.
00:08:22: Und da wir sowieso sehen, dass das Thema Impfungen In der Schwangerschaft etwas stiefmütterlich behandelt wird, ist es ein gutes Thema, die Schwangere aktiv anzusprechen.
00:08:37: Sozusagen sich selber zur Verfügung zu stellen als Antikörperproduzent und dann quasi in einem guten Package, das ihr Baby sozusagen schon auszustatten mit dem Infektionsschutz.
00:08:52: Auf der anderen Seite muss man sehen, die Impfungen, die die Kinderärzte heute zur Verfügung haben, Deswegen jetzt nicht zweitklassig.
00:09:03: Das hat auch seinen Anspruch.
00:09:05: Und die klinischen Effekte sind auch sehr gut.
00:09:08: Ja, jetzt gehen wir trotzdem, würde ich sagen, noch mal ein bisschen näher auf die maternale Immunisierung ein.
00:09:14: Ist ja schließlich auch Ihr Fachgebiet.
00:09:18: Können Sie uns ein paar kurzen Umris geben, was es aktuell denn so für Studiendaten Informationen aus der Praxis gibt zu dieser maternalen Immunisierung?
00:09:30: Spezifisch jetzt auf RSV?
00:09:32: Ja, genau.
00:09:33: Ja, also in der klinischen Tätigkeit nehme ich war, dass, wenn wir auf den Informationsstand gehen, dass sich ziemlich noch Luft nach oben ist, viele schwangere Wissen gar nicht, dass es das gibt.
00:09:49: Es ist auch relativ neu.
00:09:52: Es ist vielleicht auch noch so ein bisschen in den Köpfen drin, dass wir, wenn wir RSV im Munde führen, wir meistens harmlose Erkältungskrankheit reden, was in vielen Fällen auch so zutrifft, aber eben nicht in allen Fällen.
00:10:07: Also ich sehe da schon einen großen Aufklärungsbedarf.
00:10:10: Erst mal an der Sicht, ich arbeite jetzt in einer großen Klinik, hier als Klinikserzt oder als Ärztin auf dem Kreiseil.
00:10:17: Wir sehen ja, die schwangeren eigentlich relativ spät, zum Teil aus zur Geburt, dann ist es eigentlich zu spät.
00:10:23: Also die eigentliche Informationsschiene müsste sein.
00:10:27: über die niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen und vor allem über die Hebnern.
00:10:32: Weil das sind die Influencer und der Schwangerschaft, die auch gefragt werden, welche Impfung jetzt sinnvoll ist und ob man sie überhaupt impfen lassen sollte.
00:10:40: Da sehe ich schon noch einen großen Aufklärungsbedarf.
00:10:43: Denn wenn ich jetzt, ich kann jetzt das Thema Covid mal komplett ausklammer, aber wir wissen, dass viele Impfungen, die hier eigentlich als Gesetz gelten und schon seit einiger Zeit empfohlen werden, wo es auch Langzeiterfahrungen gibt, z.B.
00:10:58: per Trusses-Kreuchosten, dass auch solche Impfungen nur sehr zögerlich wirklich angenommen werden.
00:11:08: Und da kommt jetzt eine relativ neue Impfung noch hinzu, RSV, die man halt vor zehn Jahren noch nicht kannte, noch nicht mal vor fünf Jahren.
00:11:16: Und da muss schon noch einiges passieren, dass das wirklich ... akzeptiert wird, dass es eigentlich der Standard sein sollte, dass in der Schwangerschaft sowas gibt.
00:11:26: Ja, wenn Sie jetzt mal Ihre niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen einfach mal ins Auge fassen und sagen, wo würden Sie es Ihnen empfehlen, dass Sie anfangen mit der Beratung und auch konkret dann mit der Immunisierung der Schwangeren, dass man das einfach in die Vorsorge, Routine, wo baut man es sinnvoll ein?
00:11:44: Wie geht man vor?
00:11:45: Ja, also in der idealen Welt sollte das Impfthema auch in schwangeren Pass dokumentiert sein.
00:11:53: Da ist es ja auch für einige Erkrankungen, aber für sowas halt nicht.
00:11:56: Und ich will jetzt keine niedergelassenen Schelte betreiben, und ich sehe sehr wohl, dass das gar nicht so einfach ist, weil die normale Schwangerer, die gesunde Schwangerer, die muss über furchtbar viele Sachen aufgeklärt werden, die eigentlich im Einzelfall gar nicht zutreffen.
00:12:14: Da geht es um genetische Erkrankungen des Kindes, da geht es um Infektionskrankheiten.
00:12:19: Da geht es zum Impfung.
00:12:20: Es ist eine Riesenliste und der Niederklassener hat dann das Spagat, das schon irgendwie abzuleisten.
00:12:27: Aber gleichzeitig, wir wollen ja auch die gesunden Schwangeren nicht pathologisieren oder in Angst versetzen, was jetzt alles Vorspruchsbasieren kann.
00:12:34: Wir müssen ein gewisses Maß haben.
00:12:35: Das ist sicherlich anspruchsvoll.
00:12:39: Zum anderen, diese Beratung, diese Aufklärung, lasse ich mich impfen gegen die Viruskrippe.
00:12:48: ganz wichtiges Thema in der Schwangerschaft.
00:12:51: Nämlich die Impfung für RSV mit dazu.
00:12:55: Was ist mit Covid?
00:12:57: Das ist natürlich auch, das ist auch anspruchsvoll, das kostet vor allem auch Zeit.
00:13:02: Und in unserem jetzigen System ist diese Zeit eigentlich nicht abgebildet.
00:13:07: Das heißt, der Niederklassner kriegt diese Arbeit eigentlich nicht wirklich vergütet.
00:13:14: Was schon ein Thema ist, das wird ökonomisch überhaupt nicht abgebildet.
00:13:18: Das heißt, wenn der Niedergelastende sich diese Zeit nimmt, macht das, weil er ein guter Arzt sein möchte oder eine gute Ärztin sein möchte, aber es bringt ihm keine Kohle.
00:13:27: Das heißt, in der Niedergelastenden Welt gibt es zumindest keinen finanzellen Anreiz, solche Beratungen zu machen, weil sie eben nicht abgerechnet werden können oder nur sehr eingeschränkt.
00:13:44: Und das ist sicherlich auch ein Thema.
00:13:48: Wichtige Stellschraube eigentlich, wenn man so drüber nachdenkt, dass dann trotzdem auch in der Politik über volle Kliniken und so weiter diskutiert wird, da müsste man solche Stellschrauben eigentlich im Auge haben.
00:14:01: Sicherlich, also ich will ja nicht den niedergerissen Kollegen, die eine Praxis auch ökonomisch führen müssen, unterstellen, dass es nur ums Geld geht, aber es geht auch ums Geld.
00:14:10: So ist es auch wie in der Klinik.
00:14:13: Und solche Aufklärungen kommen da deutlich zu kurz.
00:14:18: Das ist eine.
00:14:19: Zum anderen, die Schwangere, die erstes Kind, die zum ersten Mal dieses Abenteuer erlebt, wird natürlich heute auch durch die sozialen Medien zugeschüttelt mit verschiedensten Informationen rund um die Geburt.
00:14:36: Wie hat es ausgesehen?
00:14:38: Was darf ich essen in der Schwangerschaft?
00:14:40: Was macht mein Beckenboden?
00:14:41: Das ist eine riesen Flut von Informationen.
00:14:44: Und da ist das Thema Impfen, wenn es überhaupt Existenz ist jetzt nicht das größte Thema, aber wenn es kommuniziert wird, erleben wir eben auch, dass da auch viel falsche Information, auch viel Unsinn erzählt wird.
00:14:59: Und es gibt eben leider immer auch noch so die Meinungen, dass man als Schwangerer besonders zurückhaltend oder besonders kritisch gegenüber Impfungen sein sollte, sich am besten gar nicht impfen lassen sollte, dass da auch Angst geschürt wird.
00:15:14: Und das ist genau falsch.
00:15:15: Also wir sehen es genau andersherum.
00:15:18: Die Schwangerschaft ist gerade Grund für eine junge Frau in die Impfung in Anspruch zu nehmen.
00:15:25: Beispiel Viruskrippe Influenza.
00:15:28: Die Schwangerer, Dreißigjährige hatten höheres Risiko schwer zu erkannten durch Viruskrippe als die nicht schwangere Dreißigjährige.
00:15:36: Also wir versuchen, dass wir ein bisschen im Rahmen unserer Möglichkeiten und auf allen Frequenzen, die uns dazu verfügen, stehen es eher rum zu drehen, dass wir sagen, dass wir auf die Bisschwange, dass es gerade ein Grund, über eine Impfung nachzudenken und nicht zurückhalten zu sein.
00:15:52: Und da reden wir gar nicht über relativ neue Impfstoffe, mRNA und so weiter, da reden wir über ganz normale seit Jahren bekannte etablierte Impfungen, über die es auch wirklich unendlich viel Studien und auch Langzeiterfahrung gibt.
00:16:07: Ja, also so traurig, wie es ist.
00:16:10: Ihre Aussage ist eigentlich, brauchen wir gar nicht im Detail über Einzelne und vor allem neue Impfungen so viel sprechen, sondern es ist einfach wichtig, diesen Trend dieser Zurückhaltung bei Impfungen, der da aufgekommen ist in den letzten Jahren, dem erst mal entgegenzuwirken in der niedergelassenen Tätigkeit.
00:16:30: Genau
00:16:31: so.
00:16:31: Und sag ich mal, in diesem Atemzug, Sollte natürlich dann die relativ neue RSV-Impfung auch transportiert werden.
00:16:41: Und ich glaube, es ist durchaus statthaft, dass auch so ein bisschen bei den Schwangeren, also man muss es positiv besetzen.
00:16:54: Wenn du das nicht machst, landet dein Kind auf der Intensivstation, das ist nicht der richtige Ansatz, das wollen wir ja gar nicht.
00:17:02: Wir wollen da jetzt keinen Stress machen und die Frau verunsichern.
00:17:08: Wir wollen, es muss positiv besetzt sein, dass wir sagen, was man auch als Schwanger war.
00:17:12: Du kannst aktiv was für dein Baby tun und ähm, außer eben mit dem Rauchen aufzuhören, sondern man kann es wirklich mit einer unverträglichen, unkritischen Impfung ähm, was ihr als Geschenk des Lebens mit einem Antikörper ähm.
00:17:31: Cocktail schon ausstatten, der echt hilfreich sein kann.
00:17:38: Und wenn Kind nicht auf der Intensivstation landet, was wir alles wollen, das ist das eine.
00:17:45: Aber alleine, wenn es auch so nicht erkrankt und zum Kinderarzt muss, das ist auch schon ein Gewinner.
00:17:50: Das wird wahrscheinlich der viel größere Markt sein.
00:17:55: Und wenn das Kind dann mal ... seinen zweiten Geburtstag gefeiert hat und dann irgendwann ja doch mal mit RSV in Kontakt kommen, so wie wir alle, dann ist es aber älter und auch robuster und immunologischer Schreifer.
00:18:10: Und die Wahrscheinlichkeit, dass es dann als harmloser Schnupfen durchgeht, ist viel größer als bei einem Neugeboren, was zwei Monate alt ist.
00:18:20: Ja.
00:18:21: Na klar.
00:18:21: Also so, wenn ich das mal zusammenfassen darf, so Quintessenz für die niedergelassen Tätigen impfen, allgemein in der Schwangerschaft positiv besetzen, weil einfach jede Mutter ihrem Kind den besten möglichen Staat ins Leben bieten möchte und man so sehr positiv behaftet beraten kann einfach.
00:18:44: Absolut.
00:18:45: Ich meine, niemand wird in unserem Land Gezwungen zum Impfen, das ist auch völlig in Ordnung.
00:18:51: Aber wie Sie es gesagt haben, dass positiv besetzen, auch einige Ängste nehmen von irgendwelchen Komplikationen oder Nebenwirkungen oder irgendwelchen Schäden.
00:19:04: Da brauchen wir das Covid-Thema gar nicht anzufassen.
00:19:07: Das reicht schon, wenn wir uns auf die konventionelle Impfung beschränken.
00:19:10: Und natürlich ist es anspruchsvoll, weil wir wollen natürlich die Schwangere auch jetzt nicht... verängstigen oder pathologisieren.
00:19:20: Aber auf der anderen Seite ist so eine Schwangerer, die ja, dass er vielleicht nicht das Unbedarf in diese Schwangerschaft geht und nichts Böses ahnt.
00:19:29: Das soll auch so bleiben.
00:19:31: Die hat keine konkrete Vorstellung davon, wie das aussieht, wenn ein vier Wochen altes Kind im schweren Lingenversagen intubiert auf einer ETS liegt.
00:19:39: Gott sei Dank.
00:19:40: Gott sei Dank.
00:19:41: Da fehlt das praktische Erleben von solchen Situationen.
00:19:45: Das soll auch nicht geändert werden.
00:19:48: Wir sehen das aber.
00:19:48: Ich in der Klinik, ich höre, was auf der Kinderintensivstation liegt an Patienten und sehe diese Armpatienten, die zum Teil schwerskreis sind.
00:19:59: Und da habe ich vielleicht deswegen einen anderen Blickwinkel drauf, weil ich das in der täglichen Arbeit einer großen Uniklinik sehe.
00:20:06: Die normale Schwangere hat diese Erfahrung nicht.
00:20:11: Und soll sie auch nicht haben und soll sie auch nicht machen.
00:20:12: Wir wollen da auch nicht mit irgendwelchen Bildern schocken.
00:20:15: Das ist völlig quatsch.
00:20:17: Aber das muss man im Kopf haben, dass man natürlich, sag ich mal, jetzt in der Breite unserer Patientin natürlich dieses Bewusstsein nicht hat.
00:20:30: weil das konkrete Erlebnis eben nie nicht da ist und das vielleicht manchmal so ein bisschen abstrakt klingt, wenn wir über Klinikseinweisungen reden oder Intensivstationen.
00:20:42: Aber im konkreten Fall für die Betroffenenfamilie sind sie schon ziemlich konkret und ziemlich real.
00:20:47: Und ziemlich einschneidend als Erlebnis.
00:20:52: Absolut verständlich.
00:20:54: Ich würde noch mal ganz kurz in die Theorie Rüberhüpfen.
00:20:59: für eine letzte Frage zu der maternalen Immunisierung.
00:21:03: Wie sieht es denn da aktuell mit den Meinungen der gynäkologischen Fachgesellschaften aus?
00:21:08: Gibt es da schon welche und wie sehen die aus?
00:21:12: Es gibt eine Empfehlung meiner Fachorganisation, also der Gynäkologen, die sich klar pro RSV-Impfung positioniert.
00:21:26: jetzt konkret auf die maternale Immunisierung bezogen?
00:21:29: Ja.
00:21:31: Wir reden jetzt von der Impfung der Schwangeren.
00:21:33: Ja, das sicherlich auch als wichtiger Meilenstein in Richtung zur Impfempfehlung.
00:21:40: Richtig.
00:21:41: Weil das hat Implication, das hat auch Implication dahingehend, ob die Impfung von den Krankenkassen auch über bezahlt wird und so weiter, dass das quasi dann in Deutschland sozusagen seinen Weg durch die Instanzen geht, damit es auch verküdet wird.
00:22:01: Ja, wo befinden wir uns auf diesem Weg durch die Instanzen?
00:22:05: Mein Kennenstand ist, also wir haben angefangen, da war es noch eine Selbsthandeleistung.
00:22:10: Wir reden da so um einen Volumen, um die zwei Hundert Euro.
00:22:15: Und jetzt sind es mehr und mehr Krankenkassen, die das auch stacken.
00:22:22: Also das Szenario, dass wir sagen, wir haben eine gute Impfung, aber müssen selber bezahlen.
00:22:27: Das wird eher die Ausnahme, das wird bald überhaupt nicht mehr sein.
00:22:30: Super.
00:22:31: Also die Zahl der Krankenkassen, die Kosten diese Impfung übernehmen, steigt.
00:22:37: Ich kann jetzt nicht genau sagen, wie viel Kassen das jetzt schon machen, aber das ist auf jeden Fall heute kein Problem mehr, das auch statt zu bekommen, sodass der finanzielle Aspekt für die Schwangere eigentlich kein Thema ist, dass man sich das irgendwie nicht leisten könnte oder so.
00:22:51: Super, das ist ja ein sehr wünschenswerter Trend.
00:22:54: Hoffen
00:22:54: wir, dass es so weiter geht.
00:22:56: Wunderbar.
00:22:56: Dann hätte ich noch eine letzte Frage in Anführungszeichen.
00:23:01: Jetzt so mit Blick auf den nahen den Herbstwinter.
00:23:04: gibt's noch ein abschließendes Statement oder eine Sache, die Ihnen ganz besonders am Herzen liegt, so aus dem Bauch heraus, die Sie den Kolleginnen und Kollegen gerne zum Thema mitgeben möchten.
00:23:15: Ja,
00:23:15: also, wenn ich jetzt mal an kranke Schwangeren denke, also nicht nur an die Babys, auch an die Mütter, dann haben wir eine saisonale Situation.
00:23:27: Und jetzt wird langsam, der Herbst kommt langsam auf uns zu.
00:23:30: Das heißt, die Frage, Influenza, wo wir dann immer so den Peak erwarten, so im Januar vielleicht.
00:23:40: RSV ist auch sehr saisonal.
00:23:41: Das heißt, wir bewegen uns im Herbst und sagen dann auf die nächste Infektionswerte zu.
00:23:46: Zum Teil merkt man sie schon auch fast jetzt in den ersten Zahlen.
00:23:52: Das heißt, jede Schwangere sollte jetzt in der Praxis oder auch mit der Hebamme des Vertrauens Wenn wir das Thema ansprechen und gerade jetzt, wir haben Mitte September, das ist eigentlich die ideale Zeit für diese seasonalen Erkrankungen, also Viruskrippe und die RSV, jetzt entsprechende Vorsorge zu betreiben.
00:24:13: Super, sehr gutes abschließende Statement, würde ich sagen, jetzt ist der richtige Zeitpunkt.
00:24:18: Genau.
00:24:19: Alles klar, wunderbar.
00:24:21: Dann würde ich mich bedanken für den hervorragenden...
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