Expertentalk: Dr. Andreas Mohr und Dr. Ahmed Medra über den Chefarztwechsel im Bremer St. Joseph-Stift

Shownotes

Im aktuellen Expertentalk spricht Rosemarie Frühauf mit Dr. Andreas Mohr und Dr. Ahmed Medra über den Chefarztwechsel am St. Josef-Stift Bremen. Wie gestaltet sich der Übergang nach einer jahrzehntelangen Ära? Welche Faktoren sind entscheidend, damit die Klinik auch in Zeiten des Wandels erfolgreich bleibt?
Dr. Mohr und Dr. Medra geben Einblicke in ihre unterschiedlichen beruflichen Werdegänge und berichten über die Herausforderungen und Chancen des Führungswechsels. Sie sprechen darüber, wie die Bremer Augenklinik zur Wegbereiterin von Innovationen wurde, was das Team bis heute dazu beiträgt und warum sich Bremen als Talentschmiede für junge Augenärztinnen und Augenärzte versteht.
Erfahren Sie mehr über die Hintergründe dieses besonderen Wechsels.

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00:00:09: Willkommen, Herr Dr.

00:00:10: Moore und Herr Dr.

00:00:11: Metra.

00:00:12: Ich freue mich super, dass Sie heute die Zeit gefunden haben, uns über den spannenden Chefarztwechsel im Prämen zu erzählen, wo ja sozusagen ein Übergang gefunden wird jetzt nach einer fünfundzwanzigjährigen Ära.

00:00:25: Herzlichen Dank, dass Sie heute hier sind.

00:00:29: Vielen Dank.

00:00:30: Gerne.

00:00:31: Ich stelle einfach meine erste Frage und ich möchte auch ein bisschen so dieses Bild zeichnen.

00:00:37: Was hat sie bewegt, in die Augenmedizin zu gehen?

00:00:41: Gab es da eine Initialzündung?

00:00:45: Also ich kann es für mich einfach sagen, dass ich... Anfang meines Studiums zu meinem Krankenpflege-Praktikum in der Augenhöhe-Grunde gemacht haben, und zwar in der Universitäts-Augung für Heidelberg, damals in der ehrwürdigen Bergheimer Straße.

00:01:01: Damals haben wir mit zwei Studenten, zwei studentischen Hilfskräften die Nachtwache für die gesamte Klinik durchgeführt.

00:01:09: Oh mein Gott.

00:01:11: Und im weiteren Verlauf habe ich dann zunehmend in den Semesterferien auch im Augenruppee gearbeitet.

00:01:19: hatte aber nie die Idee, in die Augenhallkunde direkt einfach zu gehen.

00:01:24: Im weiteren Verlauf und in Formulaturen, die dann einfach anstanden, habe ich gemerkt, in der Chirurgie habe ich den Haken übergrundsätzlich falsch gehalten.

00:01:32: Außerdem habe ich nach dem langen Stehen Rückenschmerzen gehabt und habe mich dann auch besonders in der Augenhallkunde beim Operieren sitzen kann.

00:01:39: Und das war für mich die Initialzündung, in die Augenhallkunde dann zu gehen.

00:01:44: Okay.

00:01:45: Also ein ganz pragmatischer Grund?

00:01:49: Ja.

00:01:51: Aber ich glaube, Sie haben es nicht bereut, oder?

00:01:53: Nein, ich habe es nicht bereut.

00:01:56: Ich hätte mir am Anderen das auch nicht so vorstellen können, die feine Chirurgie.

00:02:01: Aber wie gesagt, ich habe Mentoren gehabt hier, die mich angedeitet haben und ich habe dann durch viele Trädigseinheiten, die ich mir selbst dann auch beigebracht habe, in der Augenklinik, die ich angefangen habe, habe ich einen kleinen Operationsraum hier eingerichtet mit einem alten Mikroskop, habe dort Perforationen genäht in allen Richtungen, sodass ich immer sagte, wenn ich dann mal dran bin zum Operieren, dann möchte ich das eigentlich schon so ein bisschen können, damit es nicht ganz so ungeschickt einfach aussieht.

00:02:37: Und da habe ich dann abends in Schweine Augen operiert, nach Hessen Schluss sozusagen.

00:02:43: Wow.

00:02:44: Okay.

00:02:46: Respekt.

00:02:47: Wie viele haben Sie ungefähr operiert, also wie viele Test-OPs haben Sie ungefähr gemacht, bevor Sie dann den Ernstfall hatten und mal wirklich ran durften?

00:02:55: Das ist schwer zu sagen, aber es waren viele, viele Abende.

00:02:58: Und ich musste immer meine Frau überzeugen davon, dass ich einfach noch zwei Stunden oder drei Stunden abends länger mache, um einfach ein bisschen zu üben.

00:03:07: hervorragend.

00:03:08: Da hatten sie aber eine unterstützende Frau.

00:03:11: Da stimmt.

00:03:14: Ist ja super.

00:03:14: twenty-fünf Jahre, waren sie jetzt Chefarzt in Bremen.

00:03:21: Das war eine große Zeit auch für die Klinik, die wohl offensichtlich einige Entwicklungssprünge genommen hat.

00:03:28: Auch dank ihres Wirkens können sie das mal ein bisschen beschreiben und welche Menschen und Institutionen waren daran noch beteiligt.

00:03:37: Und es war so, ich habe das Angebot bekommen, hier die Augenklinik in Prämen zu übernehmen.

00:03:43: Diese Klinik hatte leider ein kleines Problem.

00:03:47: Und zwar, mein Vorgänger war durch eine lange und schwere Krankheit dienstunfähig gewesen und die Klinik lief dann praktisch über mehr als ein Jahr nur so als rudimentäre Versorgungseinrichtungen.

00:04:01: Dazu waren auch keine großen operativen Kapazitäten mehr vorhanden.

00:04:06: Und das war dann die Aufgabe, diese Klinik gerade so im Spannungsfeld zwischen aufwachsender ambulanter Versorgung und auch schon im Gegenwart von anderen operativen, statt zu deren Einrichtungen hier in Bremen wieder zu beleben.

00:04:22: Und diese Herausforderung habe ich dann einfach angenommen.

00:04:29: Das heißt, Sie hatten... In der Stadt Bremen sozusagen auch noch Konkurrenz auf dem eigenen Sektor.

00:04:34: Erhebliche Konkurrenz.

00:04:36: Okay, wow.

00:04:38: Und wie haben Sie die Herausforderung dann gemeistert?

00:04:43: Wir haben der Haus von Nahigen gemeistert, dass ich das eingesetzt und eingebracht habe, was ich vorher gelernt habe.

00:04:49: Und zwar hatte ich als große Glück, dass ich im Rahmen meiner ganzen Ausbildung meines Weges bis zum Leinen Oberarzt in Frankfurt, in der Augenklinik der Städtischen Krankenhauses, Im vorderen Augenabstand praktisch alle Operationen zu lernen, inklusive auch der Drain-Wig-Schirurgie, der oculoplastischen rekonstruktiven Chirurgie und dann auch unter der Leitung von Paul Seckhardt, die gesamte Netzhaut-Schirurgie zu erlernen, sodass ich in beiden Welten, vorderen und im hinteren Augenmärktret groß geworden bin.

00:05:21: Und das ist dann schon ein Kapital, was man hier eindringen konnte und erst einmal Punkte, dadurch sammeln konnte, dass Felder wiederbestellt worden sind und Angebot gemacht werden konnten, die eben von anderen nicht gemacht worden sind.

00:05:36: Wir haben dann insbesondere eine Netzhutschirurgie große Fortschritte gemacht.

00:05:41: Wir sind die erste Einrichtung in Deutschland gewesen, die zum Beispiel intravitriales Avastin bei einem Patienten gegeben hat.

00:05:51: Das lag daran, dass ich in dem Kongress der American Society Regional Specialists gewesen bin und dort erfahren habe, dass man dieses Medikament eben auch in den Glaskörper spritzen kann.

00:06:05: Ich bin zurückgefahren und gesagt, das werde ich jetzt auch machen.

00:06:09: Und dann hat er den ersten Patienten, der sich auch verbreiterbegeklärt hat, das mitzugehen.

00:06:16: Und dann, wie gesagt, waren wir die erste Einrichtung meines Wissens, die das in Deutschland gemacht hat.

00:06:23: Wir haben dann in Folge Die erste klinisch-kontroliere Studie auch gemacht hier, die sogar eine Vibera-Studie im Vergleich von Eva Zitzumab zum Ranibi-Zumab, die ja die Grundlage auch für die ganzen Selektivverträge, auf die wir heute im BDOC noch aufbauen.

00:06:47: Das zweite Mal, dass wir in der Netzhaut-Giologie dann auch die entsprechenden operativen Techniken eingeführt haben, das hatte ich in Frankfurt noch gelernt.

00:06:54: Das war bei feuchten Markler-Degenationen, die sogar eine Markler-Rotation, eine ganz große Operation mit ungefähr drei bis fünf stündiger Operationsdauer.

00:07:06: Das ist vielleicht für der Augenhallkunde heutzutage gar nicht mehr so vorstellbar, inklusive im sphabolologischen Eingriff noch dazu.

00:07:14: Und auch dadurch, wie gesagt, konnte man einen Punkt einfach setzen und das Profil der Klinik danach ein bisschen nach vorne bringen.

00:07:27: Das klingt auf jeden Fall spannend.

00:07:29: und dann haben Sie sich wahrscheinlich auch personell vergrößert von nur Sie, der das alles macht und kann auf noch ein paar Mitarbeiter.

00:07:38: Die Klinik ist natürlich erheblich gewachsen dadurch.

00:07:41: Wir haben dann einen Personal aufbauen.

00:07:44: Das ist nicht immer so einfach in Kliniken heutzutage.

00:07:48: Aber ich glaube, durch die steigenden Zahlen und auch die Qualität, die wir doch angeboten haben, haben wir uns dann doch einen Namen auch gemacht.

00:07:56: Und in aller Bescheidenheit haben wir dann immer weiter expandiert und sind dann zu dem Schluss endlich geworden, was wir heute sind.

00:08:07: Ein Maximalfassorger, wie gesagt.

00:08:09: alles anbieten kann, der nicht auf eine Monokultur irgendwo setzten muss, auf irgendeine, nur einzelne Operationsrichtung.

00:08:17: Ich

00:08:18: bin sehr

00:08:18: stolz auf alle Mitarbeiter, die ich das auch beibringen konnte, dass wir heute die gesamte rekonstruktive Chirurgie auch in der Augenhalkunde in den Orbital-Bereichen Nexe anbieten können, inklusive Dreh- und Weg-Chirurgie, dass wir in der Glockhof-Chirurgie alle Verfahren, die heute Implementiert sind ebenfalls Anbieten.

00:08:37: Das Gleiche gilt für die Honour-Gyrogy, Letzso-Gyrogy und Katarakte, wie selbstverständlich auch mit eingeschlossen.

00:08:44: Und dass wir auch in vielen Studien, was die exotative als auch die nicht exotative AMD betrifft, auch hier teilgenommen haben und uns damit auch ein Bild und den Möglichkeiten für die Patienten schaffen konnten.

00:09:00: Ja stark.

00:09:02: Okay, mit anderen Worten.

00:09:03: Es war ein lager, kontinuierlicher Weg, der dann immer breiter geworden ist für Sie.

00:09:08: Das

00:09:08: ist ein Weg, mit dem wir haben in einem OP angefangen.

00:09:11: Dann haben wir es auf zwei OP-Säle ausgedehnt, dann auf drei.

00:09:15: Teilweise hatten wir sogar für die kleinen Lied-Operation noch einen vierten Operationssaal.

00:09:21: Durch zunehmende Konzentration haben wir es dann auch geschafft, das sind die drei Säle einfach so zu halten.

00:09:27: Und ich denke, das ist ein Uderweg auch für die Zukunft.

00:09:31: dass ein Krankenhaus, dass ja immer, gerade was die Augenhallkunde betrifft, in dem Spannungsfeld zwischen ambulanterer Sorgen, Hybridiatrie oder auch in einer gewissen Wirtschaftlichkeit auch stehen muss, erhalten kann.

00:09:45: Wie haben Sie das gerade gelöst?

00:09:48: Also können Sie da was sagen zum Verhältnis ambulanter oder stationärer Patienten?

00:09:56: Wie gestaltet sich das ungefähr bei Ihnen?

00:10:00: Wir legen ungefähr bei knapp fünfzig Prozent Ambulanterversorgung und zwar über alle Teilgebiete der Augenheilkunde, nicht nur was in Grauen Stahl betrifft, das sind wir sicher bei neunzig bis fünfundneunzig Prozent Ambulanterversorgung.

00:10:12: Aber auch aus die Liedschirurgie betrifft, sind wir stark im Ambulandbereich, auch im klarkomstchirurgischen Bereich.

00:10:20: Wir sehen dann

00:10:21: immer und

00:10:21: machen das immer von den Patienten abhängig.

00:10:24: sodass wir einfach sagen können, deswegen konnten wir auch gut mitarbeiten in dem Projektfeld der Kontextfaktoren, dass wir sagen konnten, was geht für einen Patienten?

00:10:34: Nicht jede Operation, die technisch möglich ist, ist auch deswegen medizinisch sinnvoll.

00:10:40: Denn wie gesagt, wenn keine richtige Versorgung anschließend da ist, dann können sie das zwar operieren, aber wenn der Patient ein, zwei Tage später wieder mit Komplik und wieder rückwärts eingeliefert werden muss, dann hat man ein bisschen mit Zitronen gehandelt.

00:10:56: Und ich glaube, dadurch haben wir ganz, ganz große Erfahrungen gemacht, dass wir die Grenzen des Fachgebietes kennen, dass wir die ambulante Richtung kräftig nach vorne gegangen sind, aber auch wissen, was möglich ist und was nicht möglich ist.

00:11:13: Sehr schön.

00:11:15: Dann leiten wir jetzt langsam über von Ihrer Ehre auf Ihren Nachfolger.

00:11:21: Ich finde es ja erst mal Herzlichen Glückwunsch, dass Sie jemand gefunden haben, mit dem Sie offensichtlich das Gefühl haben, ja, wollen, dem trauen wir das zu und er kann das auch.

00:11:32: Nein, da sind wir sehr froh darüber, dass Herr Metra diesen Ruf angenommen hat und ich schätze ihn sehr als ein junger, dynamischer Kollege, der auch schon einige Ideen hier mit eingebracht hat.

00:11:43: Auch für mich ist das etwas, ich bin ein großer Fan von lebenslangem Lernen und ich denke, ich werde mir auch von ihm einiges abgucken dann.

00:11:52: Super.

00:11:53: Das freut mich.

00:11:56: Dann möchte ich einfach gleich mal Herrn Dr.

00:11:59: Metra fragen, wie sind Sie denn in die Augenheilkunde gekommen und was fasziniert Sie daran?

00:12:05: Ja, also mein Weg ist ja ein bisschen anders als der Weg von Herrn Morch.

00:12:09: Ich habe tatsächlich in der Gefäscherogie oder mich hat immer die Gefäscherogie fasziniert.

00:12:14: Ich habe mein Piot fast nur da bei den Gefäscherogen verplagt.

00:12:19: Ich war nicht zu Hause.

00:12:20: Ich habe meinen Period gemacht und danach ging ich dann halt in die Gefäßchorgy.

00:12:24: Und da habe ich mit operiert und mitgemacht.

00:12:26: Da sitzt man teilweise, übrigens, da ist von mich immer abstehen.

00:12:32: Aber da habe ich gesehen, dass mich besonders die Mikroschorgy, also die kleinchorgische Handlung fasziniert.

00:12:41: Und da dachte ich, okay, dann gucke ich mir noch was Kleines an.

00:12:44: Und das war ja nur die Augenheilkunde.

00:12:47: Und ich war wirklich nur da zu gucken, ob es für mich passt.

00:12:51: Und ich war vom ersten Tag verliebt.

00:12:54: Also das war lieber auf den ersten Blick.

00:12:56: Und macht das weiterhin immer noch mit Leidenschaft.

00:13:00: Ich mache es, weil ich das gerne mache, weil ich das auch liebe.

00:13:04: So kam der Wege in die Augenheile und ich war nur einfach da in der Uni.

00:13:09: In der Uniklinik in Alexandria und meiner Heimat.

00:13:14: Wie gesagt, da war ich nur zurück und bin da geblieben.

00:13:17: Ich bin nicht wieder zu den Gefäßschorgen zurückgekommen.

00:13:23: Ja, das ist ja spannend.

00:13:25: Und wie sind Sie dann von Alexandria nach Deutschland gekommen?

00:13:28: Weil ich habe in Ihrem Lebenslauf entnommen, Sie sind dann auch hier einfach so hängen geblieben.

00:13:32: Ist das korrekt?

00:13:34: Ja, tatsächlich.

00:13:35: Also ich, wie gesagt, ich bin in der Augenheilkunde da in Alexandria erst mal geblieben.

00:13:42: Ich habe da viel gelernt.

00:13:44: Daneben ist es in Ägypten so, dass wir zwei Jahre Pflicht in der Medizin und Chirurgie machen müssen.

00:13:51: Und um das beide zu kombinieren, war ich tagsüber, habe ich meine Pflicht erbracht und nachmittag bis am nächsten Morgen war ich in der Auge.

00:13:59: Ich war zu Hause nur ein Teil pro Woche.

00:14:03: Und der Rest war ja, also ich habe es gerne gemacht.

00:14:07: Also es war nicht so, dass ich das musste, sondern ich wollte es so haben.

00:14:12: Und dadurch habe ich dann die zwei Jahre Vorsprung und dann habe ich eine Stelle in der Augenheilkunde in Ägypten angenommen und hat sich dann angeboten, nach Deutschland für eine Hospitation zu kommen.

00:14:28: Da habe ich auch erst mal für eine Hospitation nach Neubrandenburg gekommen.

00:14:35: waren ja nur drei Monate geplant und daraus ohne jetzt mittlerweile zwölf Jahre.

00:14:42: Wow.

00:14:44: Wie hat sich das dann ergeben, dass sie dann gesagt haben, okay, ich will hier bleiben, was muss ich dafür tun?

00:14:49: War das schwierig oder war das einfach?

00:14:52: Es war schwierig.

00:14:53: Also ich kann nicht behaupten, dass es einfach war.

00:14:56: Allein die Sprache am Anfang war es ein bisschen schwierig, aber auch, dass das Gesundheitssystem anders als unser Gesundheitssystem ist.

00:15:05: Und ich war zuerst hospitant, ich habe es mir alles als hospitant angeguckt.

00:15:09: Dann habe ich das Angebot von meinem ehemaligen Chef bekommen und sie nicht doch hier bleiben.

00:15:15: Er hat ja auch gesehen, dass ich ein bisschen, also ich Ahnung von Augenheilkunde habe.

00:15:21: Zum Glück hat sich meine Sprache auch schnell verbessert, dass ich gesagt habe, gut, das kann ich mir vorstellen.

00:15:29: Und ich bin tatsächlich da geblieben.

00:15:31: Ich war als hospitant, als Assistenzarzt.

00:15:35: Funktions-Obaas, Obaas und am Ende Abteilungsleitender Obaas.

00:15:40: Ich habe da auch meine Promotion geschrieben.

00:15:42: Ich habe da die europäische Facharzt prüfen, die FABO auch machen können.

00:15:49: Und ich konnte auch, das ist so eine ähnliche Schule, wie bei Enmore.

00:15:55: dass die Oberärzte alle OP's nicht nur vor der Augenabschnitt oder hinter Augenabschnitt machen, sondern jeder Oberarzt muss alles sozusagen können.

00:16:05: Er war anstrengend am Anfang, aber er war trotzdem sehr schön.

00:16:12: Ich hatte auch Kollegen, die mich unterstützt haben.

00:16:14: Vor allem auch der Chef, der hat mich ja sehr unterstützt.

00:16:18: Von daher der Weg war ja schwierig, aber mit Unterstützung

00:16:22: ging's.

00:16:24: Okay, das heißt, Sie haben dann die Entscheidung getroffen, weil Sie gesehen haben, Sie haben in Deutschland mehr Chancen als in Alexandria auch fangen sehen.

00:16:32: Ganz genau.

00:16:33: Wow.

00:16:33: Ja.

00:16:35: Und das Sie gerade gesagt haben, Sie haben in Alexandria nur einen Tag zu Hause verbracht, wo haben Sie dann geschlafen, in der Klinik oder was?

00:16:40: Ja,

00:16:40: ja, in der Klinik.

00:16:41: Also das war ja sehr gut, dass ich in der Klinik auch geschlafen habe, weil ... Da kommen die Nutfelder abends und die sind anders als hier.

00:16:51: Da kommen ja viele, also ich glaube, pro Woche kommen zwei, drei Perforationen.

00:16:56: Also nach dem Motto Messerstöchereien oder solche Geschichten?

00:16:59: Ganz genau, ja.

00:17:01: Und dann haben alle abends in der Regel keine Lust, das zu operieren, aber ich gebe ja immer die Hand.

00:17:08: Und so kann ich auch an die Theorie.

00:17:11: Also ich konnte es tatsächlich üben.

00:17:17: Und ich kann nach Deutschland nicht mit schurgischer Erfahrung eigentlich, was hier auch ungewöhnlich ist.

00:17:24: Ja, wow, wow.

00:17:26: Ich dachte mir, da muss eine Geschichte dahinter stecken, aber ja, eine Geschichte mit sehr viel Leidenschaft und sehr viel Ehrgeiz.

00:17:32: Und das ist ja total klasse.

00:17:35: Ich finde das total beeindruckend.

00:17:37: Ich hatte jetzt auch noch aufgeschrieben, was war ein Erlebnis, dass sie als Arzt geprägt hat?

00:17:42: Also zwei Sachen.

00:17:43: Also erst, als ich Gefäßschokie gemacht habe und ein Patient war, also der Wein war schon amputiert und wir mussten den anderen auch amputieren.

00:17:55: Wein, habe ich das richtig verstanden?

00:17:56: Wein,

00:17:58: ja.

00:17:59: Und dann habe ich erst gemerkt, was das mit den Menschen macht, weil danach kann er, also er konnte noch laufen.

00:18:09: Auf einem Bein kann man ja irgendwie das hinbekommen, aber ohne ist es ja schwierig.

00:18:17: Das andere, was mich aber als Augenarzt gepflegt hat, war als ein Patient, der nur mit einem Auge sieht, am anderen Auge auch blinden konnte, ohne Operation.

00:18:30: Und bei der Aufklung habe ich dann gemerkt, wie wichtig das Auge ist und wie wichtig das Sehen an sich ist.

00:18:38: Genau.

00:18:39: Haben Sie es damals geschafft, sein verbleibendes Auge zu retten?

00:18:41: Das habe ich selber nicht, ich war noch zu jung dafür.

00:18:45: Das hat jemand anders gemacht, aber Sie mussten ihn aufklären.

00:18:48: Aufklären,

00:18:49: genau.

00:18:49: Und ich habe den dann auf den Weg begleitet, bis er dann wieder nach Hause ging, er konnte noch sehen.

00:18:56: Ich hoffe, dass er immer noch sehen kann.

00:18:58: So ein Drück, wow.

00:19:00: Ja, okay, das kann ich irgendwie verstehen.

00:19:05: Hätten Sie vor fünfzehn Jahren gedacht, dass Sie mal eine Augenklinik in Deutschland leiten?

00:19:10: Nein, kurz gesagt.

00:19:14: Nee, aber Sie merken ja schon.

00:19:15: Ich habe versucht, an mich selber zu arbeiten, dass ich auch das Maximum schaffen kann, was mir zur Verfügung steht.

00:19:30: Vor acht Jahren ... weiß ich genau, dass ich von meinem Chef damals gehört habe.

00:19:35: Da hatte ich ein Gespräch mit Herrn Öhr.

00:19:37: Ich wollte kündigen.

00:19:39: Ich wollte weggehen.

00:19:40: Und dann hat er gesagt, wenn Sie gehen müssen, dann gehen Sie in einer Klinik.

00:19:44: Ich wollte in die Praxis gehen.

00:19:47: Dann hat er einen Satz gesagt, den vergesse ich nie.

00:19:51: Da hat er gesagt, Chemitra, Sie sind einer, der es bis ganz nach oben schafft.

00:19:57: Ich habe es nicht verstanden.

00:19:58: Ich habe nur verstanden, ich könnte mal.

00:20:02: Das war für mich wirklich das Maximum, was ich mir fand.

00:20:07: Es hat sich so ergeben.

00:20:09: Ich bin auch glücklich darüber, dass es so gelaufen ist.

00:20:12: Ich habe alles gegeben.

00:20:17: Und jetzt sitze ich hier.

00:20:19: Wow.

00:20:21: Wie viele Mitarbeiter haben Sie jetzt?

00:20:24: Wir haben

00:20:25: jetzt sechs Oberärzte und elf Assistenten.

00:20:33: Wie viele Patienten so ungefähr?

00:20:36: Weiß nicht, ob sie das wöchentlich oder monatlich oder täglich?

00:20:43: Man kann es überschlägen und sagen, wir haben ungefähr dreitausend stationäre Fälle.

00:20:49: Und wie gesagt, noch einmal so die Anzahl der ambulanten Fälle.

00:20:54: Das sind jetzt die intravitrieren Indikationen ausgenommen.

00:20:58: Wenn wir die dazu zählen würden, bis wir noch mal fünftausend Fälle dazu zählen, aber die nehmen wir jetzt mal extra, weil die aus uns jede Statistik irgendwie auch so ein bisschen verfälschend würden.

00:21:10: Ja.

00:21:11: Also wie gesagt, wir sind bei diesem Kraton und Kranze ungefähr bei den fünfzig Prozent allgemein über das ganze Fach gesehen mit unterschiedlichen Spitzen, wie ich vorhin schon gesagt hatte, in der Katastrophe deutlich mehr.

00:21:26: Und in der Hornholtz Chirurgie natürlich entsprechend weniger, aber das nividiert sich so ungefähr auf diesen Koalifizänen einander hinaus.

00:21:38: Ja, spannend.

00:21:39: Was haben Sie in Zukunft vor, Herr Dr.

00:21:43: Metra, wenn Sie jetzt der Chef sind in Bremen?

00:21:45: Also ich freue mich, dass Herr Mohr bei uns noch bleibt, nicht nur mit Metrat, sondern auch mit seiner Tat.

00:21:54: Also Herr Mohr ist ja zwei Tage der Woche hier in der Klinik.

00:21:58: und ich kann von ihm noch viel lernen, also operativ als auch menschlich.

00:22:06: In der Führung ist Hermor auch spitze, das kann ich schon sagen.

00:22:12: Und wir wollen den gemeinsam dann aktualisieren, so zu sagen.

00:22:17: Die Klinik läuft ja eigentlich auf dem aktuellen Stande, es ist nicht so, dass ... Aber Sie merken es ja auch selber in der Augenheilkunde, da entwickelt sich jeden Tag was Neues, da haben wir immer was Neues.

00:22:29: Und da gehen wir den Weg, so wie Hermann das in den twenty-fünf Jahren bisher gemacht hat, machen wir weiter.

00:22:35: Ich kann vielleicht sagen, es hat mich immer ein Leidwort geprägt von Henry Ford, der einmal gesagt hat, immer nur das macht, was er schon kann.

00:22:44: Bleibt doch immer nur der, der jetzt schon ist.

00:22:47: Und deswegen haben wir uns auch weiterentwickelt.

00:22:50: Und sind immer offen auch für neue Dinge.

00:22:54: Prüfen Sie aber auch auf Ihre Evidenz.

00:22:56: Es geht ja nicht darum, dass man einfach nur ein großer Spielplatz ist, wo alles möglich mal ausprobiert wird, sondern das unterstreiche auch dadurch, dass ich ja berufspolitisch noch aktiv bin und dass wir dadurch auch Dinge auch noch einmal durch eine andere Drille sehen und auch teilweise sehen müssen, um dann auch zu schauen, was macht auf Sinn.

00:23:19: für einen Patienten, was hilft ihm doch ein bisschen über eine längere Zeit und nicht nur die ersten zwei Wochen nach der Operation?

00:23:29: Es geht ja letztendlich nur um den Patienten.

00:23:32: Die müssen nicht alles, was auf dem Markt gibt, auch durchprobieren.

00:23:38: Das machen wir hier nicht.

00:23:39: Das machen wir nur, was er probt ist, was für die Patienten auch mehr werden bringt.

00:23:46: Sehr gut.

00:23:48: Sehr gut.

00:23:51: Ich hatte jetzt noch eine Frage notiert.

00:23:53: Sie haben ja gesagt, Sie haben Ihren Operationssaal auf einem ganz tollen Stand.

00:24:00: Was können Sie da, was es so besonders macht?

00:24:04: Da kann man fragen, dass wir nicht können.

00:24:08: Und das wäre nix.

00:24:13: Nein, ich glaube schon, dass das auch einem sehr, sehr hohen Niveau ist.

00:24:20: Ich könnte jetzt nicht sagen, dass ich in den letzten fünfundzwanzig Jahren da große Hindernisse gehabt habe.

00:24:27: Natürlich bleiben immer Investitionen auch einen größten finanziellen Vorbehalt zugewiesen.

00:24:34: Das muss man auch irgendwo sagen.

00:24:37: Da sind wir auch Realisten oder bin ich Realist auch geblieben.

00:24:39: Das wird Herrn Vetra genauso sein.

00:24:42: Ich glaube, da sind wir auch nicht verschiedener denn.

00:24:45: Aber das, was den Patienten ein Mehrwert verspricht.

00:24:49: Und was auch in der Ausbildung des Nachwuchses auch wichtig ist.

00:24:53: Ich glaube, das können wir hier wirklich umpflegen.

00:24:56: Und ich bin sehr, sehr froh, dass die Leute, die hier durch diese Schule vergangen haben, die auch in der Zukunft gehen werden, die sind zu selbstbewussten Augenärzten auch geworden, teilweise, weil sie noch hier sind und weil sie dankenswerterweise auch weiter mit uns in unserem Team arbeiten.

00:25:15: die sich selbstständig gemacht haben und ihre eigenen Praxen aufgemacht haben, gerne auf diese Zeit zurückblicken.

00:25:22: und wenn wir uns immer aus dem Kongressen irgendwo sehen, dann behalten wir uns immer wieder und sagen, das war eine gute Zeit gewesen, dann denke ich gerne zurück an diese Zeit der Ausbildung und der Erfahrungen, die ich im Sanktorschiff in Bremen dann auch erfahren durfte.

00:25:40: Ja, sehr schön.

00:25:41: Das heißt, die wollen auch in Zukunft weiterhin Talentschmiede sein.

00:25:45: Das wird man sein müssen.

00:25:48: Ich glaube, man kriegt heute kaum einen Spezialisten oder Experten einfach so, den man jetzt einfach so hier implementieren könnte.

00:25:58: Das kann man auch Glück haben, das ist verständlich.

00:26:00: Aber es ist ein bisschen, darf ich in Analogies sagen, wie bei Gada Bremen.

00:26:06: Wir können uns leider auch kein Hurricane kaufen.

00:26:09: Wir müssen ihn schon selber machen.

00:26:12: Okay, verstehe.

00:26:20: Die großen Player, ich nenne jetzt keine Namen, die können Harry Kane kaufen.

00:26:29: Ja.

00:26:30: Wir können es uns leider nicht leisten, deshalb müssen wir es selber machen.

00:26:36: Wow.

00:26:37: Aber ich glaube, das kriegen Sie hin.

00:26:40: Das klingt ja so, als ob Sie das schon öfter geschafft haben.

00:26:45: Leute über sich selbst hinaus erwachsen zu sehen.

00:26:49: Ja, da hilft mir immer so ein Wort, das ich einmal gehört habe, dass man Talente sieht, wo man es nicht vermutet hätte und dass man den Leuten das dann auch sagt, dass sie die Talente haben.

00:27:05: Das motiviert sich am meisten.

00:27:08: Das ist schön, weil wenn zum Beispiel Herrn Metreschef ihm nicht gesagt hat, du kannst das mal nach ganz oben schaffen, dann würde er jetzt nicht hier sitzen, wissen Sie?

00:27:16: Also das finde ich...

00:27:18: Das stimmt auch, ja.

00:27:21: Ich habe es ihm zu verdanken, dass er das einmal gesagt hat.

00:27:27: Das ist wirklich total klasse.

00:27:29: Ich überlege jetzt gerade, was noch ein schönes Schlusswort wäre.

00:27:33: Was haben Sie jetzt gemacht, um diesen Übergang zu gestalten?

00:27:37: Wie viele Monate lang haben Sie das jetzt eingefädelt?

00:27:40: Das würde mich noch interessieren.

00:27:43: Also von Auswahlverfahren, wir kühlen ihn und sagen, ja, der ist es.

00:27:48: Wie viel Aufwand steckt dahinter, um so den Kandidaten jetzt auf Herz und Nieren zu prüfen, ob der ins Team passt, ob der zum Spirit passt und ob das klappen kann?

00:27:59: Nun, ich muss ganz ehrlich sagen, ich war am Anfang, war ich mit an der Auswahl mitbeteiligt.

00:28:05: Das muss man sagen, dann bleibt ja ein kleiner Kreis einfach übrig.

00:28:10: Denn wie Sie richtig gesagt haben, es muss jemand auch zum Spirit des Hauses nicht nur, weil wir ein konfessionelles Haus sind, auch passen.

00:28:17: Er muss irgendwie auch so in die Struktur sich hineinfügen können.

00:28:25: Der weitere Teil natürlich dann, der Entscheidungsfindung, ob liegt an dem Aufsichtsrat und der Geschäftsführung, das ist dann verständlich auch klar.

00:28:31: Da habe ich mir auch bewusst zurückgenommen.

00:28:35: Aber grundsätzlich muss man das Vertrauen auch in den Nachfolger haben und sagen, ich traue ich das zu, er kann das weiterführen, das Ganze.

00:28:45: Ich habe mich ja damals dann entschlossen, als ich jetzt fast im siebenundsechzigsten Lebensjahr bin, zu sagen, ich möchte jetzt auch einen Wechsel herbeiführen, muss ich ganz ehrlich sagen.

00:28:58: Und ich möchte, wenn es geht und es gewünscht wird, auch diesen Wechsel noch ein bisschen begleiten, ohne meinem Nachfolger, aber auch die Chance zu nehmen, sein eigenes Profil zu entwickeln.

00:29:11: Es ist ein bisschen so für mich, wie im Stachellauf, sag ich einfach mal.

00:29:14: So, man übergibt den Stachelstab, läuft noch ein paar Meter mit.

00:29:18: Das können auch ein paar Monate, ein paar Jahre

00:29:20: noch sein.

00:29:22: Aber dann muss es einfach auch so weitergehen.

00:29:26: Ja, wie lang sind Sie jetzt schon im Bremer St.

00:29:30: Josephstift involviert, Herr Metrer?

00:29:33: Also wir hatten ja die Gespräche nachdem die Entscheidung getroffen ist, dass ich nach Bremen komme.

00:29:38: Das war ja im März und seitdem sind wir in Kontakt.

00:29:45: Also wir haben ja, ich war auch hier in der Klinik, ich habe die Klinik mit Helmut auch gesehen und wir hatten auch Gespräche vor Ort, aber auch telefonisch oder per Mail.

00:29:55: Da hatten wir einige Themen schon besprechen können.

00:29:59: Und seitdem ich hier bin, ist das natürlich intensiver.

00:30:03: Da kommen erst die Fragen.

00:30:05: Ich bin auch sehr dankbar, dass Herr Moda da ist, weil dann habe ich einen so wie er gerade das geschildert hat, so sehe ich das auch.

00:30:12: Dann ist der Übergang für mich aber auch für die Mitarbeiter.

00:30:18: Nicht so ein großes Loch, wo alle hinfallen, sondern da ist jemand, der das begleitet, damit es auch so ... glatt drüber läuft und einen zu machen.

00:30:30: Genau.

00:30:31: Und ja, also das ist jetzt vier Monate, fünf Monate.

00:30:35: Genau.

00:30:37: Okay.

00:30:39: Wow.

00:30:39: Ja, dann herzlichen Glückwunsch an Sie beide und dann wünsche ich Ihnen einfach noch ganz viel Erfolg bei der weiteren Übergabe und dem Zusammenwachsen.

00:30:52: Und ja.

00:30:54: dass sich das weiterhin so gestaltet, wie Sie sich das für Ihre Patienten wünschen.

00:31:00: Danke schön.

00:31:02: Ich bedanke mich für dieses sehr schöne und tiefgehende Interview.

00:31:06: Gerne, gerne.

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